Die Smaragdtafeln von Thot

Welche transzendente Bedeutung hat die Weisheit der Smaragdtafeln, der Tabula Smaragdina auf mich? Wie kann ich diese Weisheit in mich aufnehmen und welchen praktischen Nutzen hat diese auf mich und das größere Ganze?

Der ägyptische Gott Thot, der Dreifach-Grosse, wurde in Griechenland mit Hermes gleichgesetzt und Hermes Trismegistos genannt. Er gilt als Erfinder der Schrift, Kunst, Wissenschaft und Magie. Von ihm stammen die Hermetischen Schriften und die Hermetischen Gesetze. In Ägypten galt er als allwissend. Zahllose (leider größtenteils verschollene) Werke werden ihm zugesprochen. Er bearbeitet sehr viele Disziplinen, z.B. Astrologie, Alchemie, Magie und Medizin.

Die Smaragdtafeln enthalten 12 Zeilen mit hermetischen Weisheiten. Da sie dem Menschen eine schöpferische Rolle zusprechen wurden die Tafeln von Vertretern verschiedener Religionen und Gruppierungen unterdrückt und bekämpft. Man wollte um jeden Preis das Wissen auslöschen, das in den Smaragdtafeln überliefert ist.

SmaragdtafelnDie Smaragdtafeln von Thot in deutscher Sprache

Was können wir persönlich aus den Smaragdtafeln lernen, um die Weisheiten darin praktisch anzuwenden? Betrachten wir zunächst den zweiten Vers:

„II. Siehe, das Oberste kommt vom Untersten, und das Unterste vom Obersten; ein Werk der Wunder von einem Einzigen.“

Hier erkennen wir eine zentrale Aussage der Hermetik basierend auf der Entsprechung von Makrokosmos und Mikrokosmos. Wie oben, so auch unten; Wie im Kleinen, so auch im Grossen. Diese Aussage finden wir auch im Tarot, z.B. in der Karte Der Magier. Der Magier zeigt mit einer Hand nach oben, mit der anderen nach unten, vor ihm ausgebreitet die spirituellen Werkzeuge. Der Vers zeigt uns, dass sich das Universelle im Individuellen widerspiegelt. Die spirituelle Welt beeinflusst die materielle und umgekehrt. Niedrigere Dimensionen der Existenz wirken sich auf höhere aus um umgekehrt. Wer sich mehr mit der Symbolik des Tarot beschäftigt wird feststellen, das viele Aussagen deckungsgleich mit denen der Tabula Smaragdina sind.

In den weiteren Versen wird diese Wahrheit noch vertieft. Ohne auf jeden einzelnen Vers im Detail einzugehen, wagen wir uns hier einmal an eine Deutung(!):

Deutung der Smaragdtafeln

Der Mensch ist ein Abbild des Kosmos im Mikrokosmos. Wie das kosmische Bewusstsein ist auch der Mensch in der Lage, Teil des Schöpfungsprozesses zu sein. Die Welt besitzt eine selbstähnliche fraktale Struktur. Anstatt sich chaotisch und ungeordnet von den äußeren Einflüssen treiben zu lassen, sollte der Mensch danach streben, zur Meisterschaft des Lebens zu gelangen. Ziele sollten nicht nur egoistischen Zwecken dienen sondern auch in Übereinstimmung mit den Kosmischen Gesetzen dem grossen Ganzen dienen. Sie dienen dem gesamten Kosmos, der Gemeinschaft und auch dem Wohl anderer Menschen. Dadurch passt sich die innere Schwingung der Schwingung des kosmischen Bewusstseins an, wodurch der Mensch seine eigenen Ziele mit der Schöpfungsdynamik in Einklang bringt, eine harmonische Resonanz erzeugt, und sich diese viel leichter manifestieren lassen.

Dazu ist Selbsterkenntnis und eine spirituelle Transformation im ersten Schritt erforderlich. Der Mensch wird zum Schöpfer des eigenen Universums und Teil der Verwirklichung göttlicher Prinzipien. Der Erste Schritt, die Selbsterkenntnis, bringt den Menschen dazu, sich selbst, seine Stärken und Schwächen sowie Motive und Wünsche zu erkennen. Er erkennt seine unbewussten Muster, Ängste und Blockaden und versucht diese zu transformieren. Er akzeptiert die Polaritäten des Lebens und bemüht sich, diese auszugleichen. Er strebt nach einer inneren Gelassenheit und erkennt Konflikte und Herausforderungen als Lernmöglichkeiten. Seine innere Schwingung wird auf das gewünschte Ziel ausgerichtet, z.B. durch Affirmationen, Visualisierungen und ein Gefühl der Dankbarkeit. Auch das Streben nach Disziplin und Klarheit ist ein wichtiges Werkzeug, um konkrete Schritte auf das Ziel umzusetzen. Ablenkungen und negative Einflüsse wirken entgegen auf das wirklich Wichtige und werden bestmöglich weggelassen. Wie integriere ich mich in den kosmischen Fluss? Wie gehe ich bewusst mit den universellen Gesetzen, dem Gesetz der Anziehung, Polarität und Schwingung um?

Nur in Resonanz mit dem kosmischen Bewusstsein kann sich der Mensch als Schöpfer seiner eigenen Realität erkennen und im Einklang mit den universellen Gesetzen handeln. Diese Transformation des Bewusstseins und der stufenweise Erkenntnisgewinn erlaubt es ihm, frei und leicht Ziele zu manifestieren und diese sowohl zum eigenen als auch zum Wohle Anderer auszukristallisieren zu lassen.

„I. Wahr, wahr, kein Zweifel darin, sicher, zuverlässig!“