Der Vatikan und Aliens

Das Geheimarchiv des Vatikans sammelt seit Jahrtausenden Schriften und Dokumente der Geschichte der Menschheit. Gibt es in ihm Beweise für ausserirdisches Leben? Warum betreibt der Vatikan seit über 400 Jahren eine Sternwarte? Warum heisst eines der größten optischen Teleskope der Welt, betrieben von der vatikanischen Sternwarte, ausgerechnet LUCIFER?

Bei der Beschäftigung mit der Frage, ob der Vatikan und sein Geheimarchiv Wissen über Ausserirdische und UFO’s verbirgt, stößt man auf viele Spekulationen, Sackgassen und Missverständnisse. Bis zum heutigen Tag gibt es keine offizielle Lehre oder Stellungnahme der katholischen Kirche zu außerirdischem Leben. Es ist aber sehr wahrscheinlich anzunehmen, dass Vertreter einer ausserirdischen Spezies aufgrund der Brisanz ihrer Existenz nicht nur weltliche Regierungen sondern auch die spirituellen Führer der Welt, so auch Vertreter des Vatikans, kontaktieren würden, um auf die existierenden Weltbilder der Spezies Mensch (Imago mundi) Rücksicht nehmen zu können.


Um sich dem Thema wirklich sachlich und seriös anzunähern, muss man Fakten und Spekulation streng trennen. Das Thema, dass der Vatikan Geheimnisse über Ausseridische zurückhält, fasziniert die menschliche Phantasie. Das Thema ist die Basis für zahlreiche Spekulationen, Bücher, Filme und Serien. Immerhin sammelt der Vatikan seit Jahrtausenden Geheimwissen über alle mögliche Themen. Dies tut er bereits seit einer Zeit, in der die meisten Menschen weder schreiben noch lesen konnten und wenig Zugang zu höherer Bildung hatten. Der Wissensschatz der antiken Bibliothek von Alexandria ist leider bereits 48 v.Chr. größtenteils durch einen Brand vernichtet worden. Wenn eine Jahrtausende Jahre alte Organisation antikes Wissen über Ausserirdische besitzt, so ist das Geheimarchiv des Vatikans eigentlich ein guter Kandidat dafür. Dies nährt natürlich zahllose Spekulationen die es von den Fakten akribisch zu trennen gilt.

Das Geheimarchiv des Vatikans

Werfen wir zunächst einen sachlichen Blick auf das geheimnisvolle Archiv des Vatikans. Offiziell wurde es
1612 von Papst Paul V. gegründet, um die sensiblen Dokumente und Urkunden des Vatikans dauerhaft zu konservieren. Der Name Geheimarchiv (archivium secretum) ist dabei etwas irreführend, da sich der Begriff Secretum primär auf private oder persönliche Dokumente bezieht, also im Rahmen vertraulicher und diplomatischer Dokumente, Verträge und Urkunden, die für die Öffentlichkeit aufgrund sensibler und vertraulicher Inhalte nur eingeschränkt einsehbar sein sollten. Seit 2019, als erst vor wenigen Jahren, wurde es aufgrund des heutzutage irreführenden Namens in Vatikanisches Apostolisches Archiv umbenannt.

Im Jahr 1881 unter Papst Leo XIII wurde das Archiv der akademischen Forschung unter strengen Auflagen geöffnet. Tatsächlich gibt es immer noch nicht öffentlich zugängliche Archivbestände, deren Zugang besonders sorgfältige geprüft wird. Die Genehmigung hängt von der Art der Forschung, den berechtigten Interessen des Antragstellers sowie der Sensibilität der Dokumente ab.

Das Archiv enthält viele Millionen Dokumente, Bücher und Schriftstücke. Die genaue Zahl ist unbekannt. Es enthält sowohl Aufzeichnungen über Inquisitionsprozesse, päpstliche Korrespondenz aber auch Staatsverträge zwischen dem Heiligen Stuhl und weiteren Nationen. Es enthält darunter viele historische Schätze. So z.B. die originale Bulle zur Exkommunikation von Martin Luther oder Prozessunterlagen gegen Galileo Galilei.

Auch weltliche Dokumente und Bücher von unschätzbaren Wert finden wir hier: originale Aufzeichnungen von Leonardo da Vinci. Wir finden ebenfalls Ausgaben von Euklids Elemente, ein antikes Werk zu Geometrie und Mathematik. Wir finden Ptolemäus Alages, ein geozentrisches Werk zur Astronomie oder von-Galen’s Werk zur Medizin. Auch philosophische Schriften von Aristoteles, Platon oder Tomas von Aquin werden hier aufbewahrt.

Auch okkulte, (geheime) apokryphische und spiritistische Werke (trotz ihrem Bezug zu Hexerei und heidnischem Okkultismus) werden konserviert: Das magische Grimoire Der Schlüssel Salomons, das Buch Picatrix über astrologische Magie sowie Asclepius und Corpus Hermeticum von Hermes Trismegistus. Wir entdecken auch die ägyptische Totenbücher und den Zohar der jüdischen Kabbala. Auch Platons Aufzeichnungen über Atlantis können wir hier finden.

Es existieren auch Spekulationen über andere sensible Werke, z.B. apokryphische Schriften wie das
Evangelium der Maria Magdalena oder das Evangelium der Judas werden im Vatikanarchiv vermutet. Die darin enthaltenden Informationen haben zwar nicht viel mit Aliens zu tun, könnten aber das Weltbild der Kirche in Erklärungsnot bringen. Ob diese Werke mit einer alternativen sakralen Geschichtsschreibung tatsächlich existieren verbleibt jedoch im Reich der Spekulation und der Phantasie.

Dedizierte Bücher über antike Aliens können wir in den offiziellen Listen also nicht identifizieren. Nur indirekte Hinweise können abgeleitet werden, doch das gilt bereits für die öffentlich bekannte Bibel. So finden wir Berichte über Gottessöhne (abgefallene Engel), die sich materialisierten und Menschenfrauen nahmen und mit ihren die Nephilim-Riesen zeugten. Mit einer modernen Brille können diese Beschreibungen durchaus auch auf biologische Ausserirdische angewendet werden, was jedoch höchst spekulativ bleibt.

Die vatikanische Sternwarte

Seit über 400 Jahren richtet der Vatikan seinen Blick in den Himmel und die Sterne. Zunächst wurde die Einrichtung der Sternwarte (Specola Vaticana) hauptsächlich mit der Konstruktion des Kalenders begründet. Offiziell interessiert sich die vatikanische Sternwarte nur für die Himmelskörper, keineswegs für ausserirdisches Leben oder Ufos.

Vielen ist der buchstäblich astronomische Aufwand und die Bedeutung der vatikanischen Sternwarte nicht bewusst. Eines der größten optischen Teleskope der Welt wird seit 1998 von der vatikanischen Sternwarte in den USA / Bundesstaat Arizona, betrieben. Es handelt sich um das Mount Graham Int’l Observatory mit einem der größten optischen binocularen Teleskopen der Welt(!). Der Name der Linse dieses Teleskops heisst tatsächlich LUCIFER, ein eher überraschender Name für eine vom Vatikan betriebene Einrichtung.

Die astronomischen Daten für einen Kalender sollten längst umfassend wissenschaftlich erforscht sein. Warum interessiert sich der Vatikan weiterhin für die Sterne und investiert weiterhin grosse Mengen an Kapital? Was sucht der Vatikan in den Weiten des Weltalls am Himmel wirklich?

Aussagen von hohen Geistlichen und Vatikanbeamten zu Ausserirdischen

Wie bereits erwähnt gibt es keine offiziellen Aussagen der Kirche zu den Ausserirdischen. Das Thema ist aktuell wieder besonders interessant, da kürzlich erst der Whistleblower David Grusch (ehemaliger US-Luftwaffen­offizier und Geheimdienstmitarbeiter) den Vatikan und den Papst als Teil einer UFO-Vertuschung identifiziert hat. Aus dem Vatikan schweigt man zu seinen Aussagen. Auch hier bleibt es spekulativ.

Tatsächlich findet man schon ein paar persönliche Aussagen zum Thema von Kirchenmitarbeitern. So findet man vom Astronom des Vatikans eine persönliche Aussage, er würde gerne Ausserirdische taufen.

Katholiken ist der Glaube an Ausserirdische offiziell gestattet. Kürzlich gab es eine Tagung im Vatikan, die sich mit der Frage beschäftigt hat, ob außerirdisches Leben existiert. Papst Franziskus äußere in einem Interview, dass er glaube, dass es andere intelligente Geschöpfe und Kinder Gottes geben könnte. Dies wird jedoch als private Meinung und nicht als offizielle Stellungnahme der Kirche gedeutet.

Auch Papst Johannes Paul II. sprach während seiner Amtszeit über die Möglichkeit außerirdischen Lebens. Er hob hervor, dass die Kirche offen für die Entdeckungen der Wissenschaft sei und dass es hier keinen Widerspruch zum Glauben gebe. Übrigens haben auch Vertreter des Islams ähnliche Aussagen getätigt.

Fazit – hält der Vatikan Geheimnisse zu Ausserirdischen geheim?

Halten wir nochmal fest: Der Vatikan sammelt seit Jahrtausenden sensible Informationen in einem Geheimarchiv. Bis zum heutigen Tag gibt es keine öffentlich einsehbare vollständige Liste der Dokumente, der Zugang ist weiterhin streng reguliert und eingeschränkt. Vermutlich werden nie sämtliche Schriftstücke veröffentlicht oder deren Existenz bestätigt. Allerdings wird diese Praxis vermutlich von jeder größeren Organisation für sensible Informationen angewendet.

Weiterhin betreibt der Vatikan seit Jahrhunderten eigene Sternwarten und unabhängige astronomische Forschungen. Angeblich gäbe es weder Interesse oder Bestrebungen zur Erforschung ausserirdischen Lebens, dieses werde offiziell abgestritten.

Offizielle Aussagen zur Existenz ausserirdischen Lebens der Kirche gibt es nicht, jedoch werde darin laut privater Aussagen von Päpsten und hohen Beamten kein Widerspruch zur Lehre der Kirche gesehen. Der Glaube an die Existenz intelligenten Lebens wird nicht unterdrückt, diese sein jedoch ebenfalls Teil der göttlichen Schöpfung.

Gibt es jetzt Geheimwissen des Vatikans über Ausserirdische oder nicht? Obwohl es keine offiziellen Beweise dafür gibt kann die Kirche das Thema nicht völlig ignorieren. Die sichtbare Welt wird dank immer besserer Teleskope und Fortschritte in der Astronomie immer größer. Nur wenige Wissenschaftler zweifeln noch daran, dass die Erde der einzige Himmelskörper ist, der Leben beherbergt. Sobald der erste Beweis für ausseridisches Leben von der Wissenschaft postuliert wird, steckt die Kirche in Erklärungsnot, jedenfalls wenn sie die Existenz dieser als unvereinbar mit dem Glauben festnagelt. Es muss also eine Erklärung vorbereitet werden, um die Gläubigen nicht einem logischen Konflikt zu überlassen. Dies ist um so dringender dem mehr sich die Beweise erhärten.

Vielleicht besitzt die Kirche tatsächlich in ihrem Geheimarchiv Beweise für ausserirdische intelligente Spuren aus der Vergangenheit. Mangels Beweisen können wir das nicht abschließend sagen! Das Thema ist jedoch nicht unwichtig, da die Kirche den Anspruch hat, den Gläubigen nicht nur die geistige Welt zu erklären, sondern auch die Schöpfungsgeschichte. Diese müsste zwangsläufig um weitere Kinder Gottes ergänzt werden, worauf sich die Kirche laut den Aussagen der Päpste bereits vorsichtig vorbereitet.

Wir dürfen gespannt sein, welche Informationen zu dem Thema in Zukunft noch ans Tageslicht kommen. Falls der Vatikan tatsächlich über Geheiminformationen verfügt, könnten sie irgendwann ihr Wissen offenlegen und einen Beitrag zum besseren Verständnis unsere kosmischen Brüder und Schwester leisten. Dies würde sicherlich die Rolle des Vatikans und das Vertrauen als Bewahrer von Wissen der Geschichte stärken. Je früher sie sich zu diesem Schritt der Offenlegung entscheidet, desto besser würde sich dies für sie auszahlen.


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